Grob geschätzt gibt es mittlerweile über eine Million private Überwachungskameras in Deutschland. Die meisten davon sind sogenannte IP-Kameras mit Bewegungsmelder, die private Häuser und Wohnungseingänge überwachen.
Seitdem die Preise für diese Gadgets immer weiter fallen, sind diese im Wlan eingebundenen Kameras eine günstige Alternative zu einem Hund bzw. den wachsamen Nachbarn.
Eine drahtlose IP-Überwachungskamera ist einer Webcam sehr ähnlich, außer dass sie irgendwo in Ihrem Haus installiert werden kann. Stromanschluss vorausgesetzt, verbinden sich diese kabellosen Kameras mit Ihrem lokalen Netzwerk und darüber dann auch mit dem Internet. Mit dieser Art von Kamera können Sie Ihr Haus vom Büro oder sogar aus dem Urlaub überwachen. Denn in der Regel kann man über einen Computer (Laptop), ein Smartphone oder ein Tablet per Software/App auf die Kamera zugreifen und sofort sehen, was im Haus vor sich geht.
IP Kamera mit Bewegungserkennung
Drahtlose Sicherheitskameras bzw. IP-Kameras und PTZ-Kameras (Pan-Tilt-Zoom) nutzen über den Router die heimische Internetverbindung und machen z.B. Standbilder über einen Bewegungsmelder in der Kamera die per Mail verschickt werden und/oder senden Live-Videos wenn sie Bewegungen erkennen.
Die Bewegungserkennung ist eines der wichtigsten Funktionen einer Überwachungskamera. Eingebaute Bewegungssensoren (oder entsprechende Software-Algorithmen) erfassen Bewegungen im Sichtfeld des Kameraobjektivs und lösen eine Bildübertragung bzw. die Videoaufzeichnung aus. Da der Kamerbesitzer normalerweise nur an „wichtigen“ Veränderungen bzw. relvanten Ereignissen (Einbruch, Personen an der Haustüre) interessiert ist, ist es wichtig, dass das System auch die Möglichkeit bietet, den Erfassungsbereich einzuschränken oder die Empfindlichkeit des Sensors anzupassen, um Fehlalarme zu vermeiden. Beispielsweise sollte man wissen, dass ein plötzlicher Sonneneinfall durch ein Fenster bereits eine große Bildveränderung für den Sensor darstellen kann. Wäre der Sensor des Bewegungsmelders in diesem Fall sehr empfindlich eingestellt, würde dieser Sonnenstrahl ausreichen, um eine Benachrichtigung (Alarm) per Email auszulösen. Mittlerweile gibt es aber bereits sehr intelligente IP-Kameras, deren App/Software Personen, Autos und Haustiere zuverlässig erkennen kann.
IP Kameras mit guter Auflösung auswählen
Ein weiteres ebenso wichtiges Feature der IP-Kameras ist natürlich die Bildauflösung. Während ältere Kameramodelle nur eine Auflösung von 640 Pixeln darstellen konnten, arbeiten die Bildsensoren moderner Kameras mit einer Auflösung von 720p bis 1080p. Normalerweise ist eine höhere Auflösung ein Garant für klare und scharfe Bilder. Allerdings spielt bei Kameras auch immer die Güte des Objektivs eine wichtige Rolle und deshalb sind nicht alle Objektive mit gleicher Auflösung gleichwertig einzuschätzen. Darüber hinaus bieten einige Kameras die Möglichkeit, eine weniger aggressive Videokompression zu verwenden, um die Bildqualität zu verbessern. Da aber qualitativ hochwertigere Videos auch mehr Speicherplatz beanspruchen, geht es zumeist darum, einen guten Kompromiss zwischen Bildqualität und Speicherplatz zu finden. Gerade wenn man bedenkt, dass viele Kameras einen Cloudspeicherdienst benötigen, damit alle Funktionen nutzbar sind.
IP Kamera mit Nachtsicht
Ferner sollte man darauf achten, wenn man die IP-Kamera rund um die Uhr einsetzen will, dass Bild- und Videomaterial bei Tag und Nacht aufgenommen werden kann. Denn will man in der Dunkelheit Bilder und Videos aufnehmen und den Bewegungssensor nutzen, dann benötigt man eine Kamera, die über einen Nachtsichtmodus (bzw. Infrarot-Sensor) verfügt. Und wenn Sie in der Lage sein wollen, über die Kamera zu kommunizieren, dann kaufen Sie idealerweise eine Netzwerk-Überwachungskamera mit eingebauter Mikrofon- und Lautsprecherfunktion. Das bedeutet, mit diesem Feature kann man hören was im Haus passiert und per App/Software aus der Ferne über die Kamera sprechen.
Pan-Tilt-Zoom Überwachungskameras
Viele IP-Überwachungskameras bzw. Netzwerkkameras können manuell gekippt und gedreht werden, um auf einen bestimmten Betrachtungsbereich zu fokussieren bzw. den Betrachtungswinkel zu verändern. Eine echte Schwenk-/Drehkamera wird oftmals als PTZ-Kamera bezeichnet und ist mit einem Motor ausgestattet, so dass Sie ihr Objektiv mit Hilfe einer Smartphone-App oder browserbasierten Software neigen bzw. bewegen können.
IP Kameras für den Außenbereich sind teurer
Die meisten dieser günstigen IP-Kameras werden innerhalb von Gebäuden genutzt und sind deshalb auch nicht besonders wettergeschützt. Spezielle Netzwerkkameras für den Außenbereich (Outdoor) sind spritzwassergeschützt nach IP44 und deshalb insgesamt etwas teurer, obwohl sich die Technik nicht großartig unterscheidet. Die meisten sind sehr einfach einzurichten. Einige nutzen Cloudspeicher bzw. Cloudanbieter, so dass alle Bild- und Videobeweise online gespeichert werden und somit vor Dieben, die Ihre Kamera, Computer und Router stehlen könnten, sicher sind.
Fazit
Spezielle Kaufempfehlungen möchten wir allerdings an dieser Stelle nicht aussprechen, da die Nutzeransprüche in bezug auf IP-Kameras doch sehr unterschiedlich ausfallen könnnen. Ebenso haben unterschiedliche Anwender auch unterschiedliche Sicherheitsansprüche die vielleicht nur sehr teure Kameras erfüllen könnten. Da diese Netzwerkkameras aber mittlerweile so weit im Preis gefallen sind, sich die Konfiguration einfacher gestaltet als früher, lohnt ein Kauf auf jeden Fall. Vielleicht sammelt man erste Erfahrungen mit einem günstigen Kamera-Modell aus China, damit man später gezielter nach der perfekten Überwachungskamera für sein Haus oder seine Wohnung suchen kann.